Sonntag, 7. Juni 2009

Wie ich zu dem Punkt gekommen bin, an dem ich jetzt bin ;)

Nachdem man sich dazu durchgerungen hat, ein Auslandsjahr zu machen
(was bei mir ziemlich schnell ging, weil meine Mama im Ausland war USA, Ohio 78/79 und meine Schwester in Boston England 07/o8
www.boston.ac.uk, was zuerst dazu führte das ich auch dorthin sollte, Boston College ist auch sehr zu empfehlen )
gibt es erstmal das Durchwälzen von Prospekten von Organisationen, die geeignet sind. Es gibt so viele, das ist unglaublich! Ich habe mich dann relativ schnell für AFS entschieden. Wenn ihr nähere Infos über AFS haben wollt, klickt einfach auf diesen Link
www.afs.de. Doch wenn man denkt, man könnte sich mal eben bei AFS anmelden, dann habt ihr echt falsch gedacht ;)
Zuerst muss man mindestens tausend Bögen ausfüllen, ob man gesund ist, dass die Lehrer einverstanden sind (also dass sie einen für geeignet halten) und natürlich gibt es auch eine Deadline (mit sowas bin ich immer total überfordert). Aber zum Glück habe ich engagierte Eltern, die mir sehr geholfen haben. Man bewirbt sich online. Nachdem wir also meine Bewerbung abgeschickt haben. mussten wir erstmal warten, ob ich bei AFS angenommen bin und wirklich, sie luden mich zu einem Auswahlwochenden ein.

Das Auswahlwochende
Das Auswahlwochennde fand Mitte November in Wuppertal statt, wo ich zusammen mit vielen anderen motivierten AFS Anwärtern geprüft wurden, ob wir auch würdig und vor allem geeignet wären, mit AFS weg zu fahren. Die Menschen, die uns getestet haben, waren nette AFS Ehrenamtliche vom AFS-Komitee, die mit uns diskutierten und erklärten und uns dazu brachten, über viele Dinge nachzudenken. Von den vielen Spielen, die wir gespielt haben, will ich nur einmal ein kleines Beispiel geben. Wir hörten immer eine kleine Geschichte vorher: ein Mädel hat einen Freund am anderen Ufer des Flusses, sie liebt ihn und möchte zu ihm. Doch nur ein Fährmann fährt über den Fluss und fordert von dem Mädchen, dass es mit ihn schläft, wenn er sie übersetzt. Das Mädchen geht zu seiner Mutter und fragt, was es tun soll. Die Mutter antwortet, es solle sich selbst darum kümmern. Also schläft das Mädchen mit dem Seemann und er setzt sie über und sie geht zu ihrem Freund und beichtet ihm was sie getan hat. Er ist wütend, sagt sie solle verschwinden und sie brennt mit seinem besten Freund durch und der kommt zu ihrem Freund und schlägt ihn. Zu dieser Geschichte sollten wir ein Ranking erstellen, wer unserer Meinung nach am schlechtesten in dieser Geschichte wegkommt und wer am besten. Nachdem wir uns geeinigt hatten in unserer Kleingruppe, brachten die Betreuer immer neue Aspekte ein, die uns unser Ranking überdenken ließen. Am Ende gab es auch keine wirkliche Antwort, was mich noch heute über diese Geschichte nachdenken lässt (und was wohl der Sinn war). Am Sonntag dieses Wochenendes hatte ich also viel dazu gelernt, neue Freunde gefunden und da am Samstag Abend die Betreuer über ihre eigenen Auslandsjahre in Argentinien, Indien Venezuela und vielen anderen exotischen Länder erzählt hatten war ich bereit, überallhin zu gehen. Was sich jedoch änderte, sobald ich ins Auto stieg, da ich mit Hilfe meiner Eltern realisierte, dass ich nirgendwohin wollte, außer in die USA. Ab da musste ich erstmal warten, bis ich endlich den Brief von AFS bekam, "Sie sind angenommen" an diesem Punkt war ich so glücklich, und meinem Auslandsjahr endlich ein bisschen näher.

Dann kam Weihnachten und ich bekam einen Brief, dass ich in mein Traumland, in die U.S.A kommen würde.



VB1

Wenn man bei AFS ist, dann wird man in Kürze mit vielen Abkürzungen überhäuft, zum Beispiel steht VB für Vorbereitung. Auf dieser ersten Vorbereitung traf man die Leute wieder, mit denen man sich im vorherigen Wochenende angefreundet hatte, obwohl nicht alle, da einige nicht "AFS-Material" waren und ziemlich viele nochmal neu über so ein Auslandsjahr nachgedacht hatten oder mit einer anderen Organisation fahren würden. Dieses Wochenende fing gleich damit an, dass wir alle zusammen mit dem Bus fuhren und irgendwann alleine der Reihe nach in Velbert, im strömenden Regen mit einem Zettel, einem Apfel und einem Ei ausgesetzt wurde. Wir mussten diesen Apfel und das Ei umtauschen bei Fremden und danach den Treffpunkt selbst finden. Da es mir zu blöd war, bei Wohnungen anzuklingeln, tauschte ich nur 2 mal und traf dann andere aus meiner Gruppe. Nachdem wir zusammen den Treffpunkt gefunden hatten, machten wir einen Energizer. (Ich liebe Energizer, man macht sich auf der Straße zum Affen, gebt bei Youtube Energizer AFS ein und ihr findet bestimmt witzige Sachen). Danach haben wir eine Isolationsübung gemacht. Wir wurden in ein Zimmer gesteckt und uns wurde gesagt, dass man uns abholen würde, sobald die Zeit gekommen war. Ich saß also in diesem Zimmer und mir war soo langweilig, bis ich irgendwann begann nachzudenken, ob das wirklich das war, was die uns damit sagen wollten. Also stand ich auf, wie sollte ich denn wissen, ob mit der Übung nicht getestet werden sollte, wie selbstständig wir sind. Schnell fand ich Verbündete und zusammen suchten wir die Teamer. Die waren erstmal sauer, aber sobald wir unsere Theorie erläutert hatten, waren sie dann doch stolz auf uns. Wir haben noch viele andere Übungen gemacht, und man muss wissen, AFS macht nichts ohne Grund, jede Übung hat irgendeine Bedeutung für das Auslandsjahr.

2.VB

Beim 2. Vorbereitungstreffen bekamen wir "It's time to say no" Broschüren. Darin stand, dass wir uns nicht von Vätern oder Onkeln oder anderen Familienmitgliedern bedrängen lassen sollten und immer zu den loyalen und hilfsbereiten AFS Betreuern vor Ort gehen sollen, falls uns etwas passiert und die uns unterstützen würden. Uns wurde aber auch beigebracht, dass wir tolerant und offen sein müssen, zum Beispiel am Anfang mit in die Kirche gehen sollten, auch wenn wir nicht religiös sind, wenn das die Familie tut. Oder auch uns an die Regeln der Familie halten sollen und erstmal nicht in Frage stellen sollen.

USA-VB
Bei der USA Vorbereitung, dem letzten Vorbereitungstreffen, kamen Jugendliche aus verschiedenen Städten zusammen, die alle von AFS in die USA geschickt werden. Aus meinem Wuppertal-Komitee waren außer mir noch 3 dabei. An diesem Wochenende wurden uns ganz viele Sachen über die USA erzählt. Über die Politik, die Vorurteile, das Essen. Und wir haben sogar ein bisschen Englisch gesprochen, was aber komisch war, nur mit Deutschen :). Natürlich sind die Betreuer mit uns auch eine Packliste durchgegangen, dass wir nicht schon bei der Ankunft Fehler machen. Zum Beispiel Gastgeschenke und, dass wir da einkaufen gehen sollen und nicht so viele Klamotten von zu Hause mit nehmen sollen. Auch erzählte man uns, dass man in den USA keine Unterwäsche kauft, weil sich das nicht ziemt. Ich bin echt gespannt, ob die in den USA einfach alle ohne Unterhosen rumlaufen :). Noch eine Sache, die sie uns erzählt haben, war, dass man in der Schule größtenteils im Schlafanzug rumläuft, noch eine Sache, die ich erst bestätigt brauche, bevor ich sie glaube :)

Nach der USA Vorbereitung, bei der ich herausfand, dass einige der anderen schon eine Gastfamilie hatten!! ging ich jeden Tag erst mal zum Briefkasten, um zu checken, ob ich denn einen Brief bekommen habe, in dem ENDLICH steht "Herzlichen Glückwunsch, du hast eine Familie" Manchmal kamen AFS-Briefe, aber das waren dann wie, Joan Xing aus China sucht eine Familie in Deutschland, hilf mit, du willst doch auch, dass du eine Familie bekommst. Aber da ich noch keine Familie hatte, konnte ich mich auch nicht mit Joan Xing freuen, als diese endlich eine Familie bekam. Ich wartete ziemlich lange. Ich hatte nur noch 100 Tage (denn der Abflugtag stand schon fest), dann noch 80 und ... der Brief kam nicht.

Ich glaube, ich bin meiner ganzen Familie ziemlich auf die Nerven gegangen. Wir haben dann einen Termin mit dem Konsulat in Frankfurt gemacht und hatten wieder Millionen Formulare, die wir ausfüllen mussten. Online ausfüllen und man bekommt ja nur einen Termin, wenn man etliche Dollars bezahlt. Aber das Formularausfüllen waren wir ja dank AFS schon gewohnt. :) Ich hatte meinen Termin am 12.6 um 9.45, aber das erzähl ich später.

Bald danach kam ein Brief, dass ich am 12.8. um 11.50 Uhr von Frankfurt nach Seattle fliegen würde.

Als ich noch 68 Tage hatte, bekam ich endlich meine Familie! Ich wurde angerufen. Ich saß in meinem Zimmer und das Telefon klingelte. Es war eine Frau von AFS. Sie bot mir eine Familie an. Vater, Mutter, Tochter etwas älter als ich. Der Haken, die Eltern sprechen kein Englisch, sondern nur Spanisch. Ich hätte bis Montag Zeit mich zu entscheiden. Das waren die einzigen Infos, die ich bekam. Toll. Ich fragte nach, in welchem Staat? Und die Frau sagte Oregon. Die Tochter spiele Gitarre und Saxophon und sei sehr sportlich, u.a. Stabhochspringerin. Dann legte sie auf. Ich weiß nicht, ob ich direkt geschnallt habe, dass ich eine Familie habe. Ich hatte sie ja noch nicht angenommen. Also rief ich erstmal bei meiner besten Freundin an und fragte, was ich denn machen solle. Sie hatte aber leider auch nicht direkt eine Lösung und so dachte ich weiter nach. Ne Freundin meiner Schwester rief an und ich erzählte ihr von meinem Problem. Die meinte direkt "Ja mach das mal, das ist bestimmt voll cool, und Spanisch lernt man voll schnell" Ich glaube, in dem Moment war für mich klar, dass ich zu dieser Familie wollte und ich fing an, im Haus herum zu springen.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie nah das Auslandsjahr plötzlich rückt, wenn man eine Familie hat. Wie viel realer es wird. Als meine Eltern kamen, haben wir dann erstmal Oregon gegoogelt und mit den wenigen Infos aus einer E-mail, die mir AFS dann noch geschickt hat, suchten wir meine Gastschwester und die Schweizerin, die zu der Zeit bei meiner Gastfamilie wohnte. zu der Zeit hatten. Und dass die Plascencias, so der Name der Familie, mexikanisch waren. Ab da kam von AFS erstmal nichts mehr.

Denn das, was ich jetzt weiß habe ich erfahren, da ich zuerst mit Schweizerin, Charlene, Kontakt aufgenommen habe - die habe ich über Facebook gefunden - und später auch mit Karina, meiner Gastschwester. Charlene ist ein ziemlich nettes Mädchen aus der Schweiz, sie beantwortete alle meine Fragen und bestärkte mich, dass die Plascencias die beste Familie sind, die ich mir als Gastfamilie wünschen kann. Und Spanisch würde ich auch irgendwie noch lernen. Meine Eltern haben mir auch direkt "Spanisch in 30 Tagen" von Langenscheidt gekauft.

So, bevor ich ganz viel über meine Gastfamilie erzähle und was ich im Moment mache, bevor ich in von heute aus 20 Tagen in die USA fliege, muss ich eben noch erklären, wie das mit dem Visum geht.

Visum

Man muss sich erstmal im Internet einen Termin für das amerikanische Konsulat geben lassen (was meine Mutter, die das lieberweise für mich gemacht hat, schon superspannend fand, da sie sich fragte, wie man das ohne Englischkenntnisse schaffen sollte. Aber wahrscheinlich gehen die einfach davon aus, dass alle Englisch können. Man hätte auch telefonisch den Termin machen könne. Wie gesagt, da gehen die ersten Dollar hin, nur für einen Termin). Dann muss man an verschiedenen Stellen noch mehr Geld überweisen, dann druckt man sich aus, dass man das Geld überwiesen hat und ganz viele andere Formulare. Man braucht allerdings kein Formular, in dem steht, dass man das Visum alleine abholen darf, aber sicher ist sicher, die Bestätigung haben wir dann selbst noch geschrieben.) Ich würde keinem raten, nur die Hälfte der Sachen mitzunehmen, obwohl man das meiste nicht braucht, aber hinterher doch und dann bin ich Schuld. Fänd ich nicht so gut :) So, wenn man die ganzen Blätter hat (wenn ich ehrlich bin, haben das alles meine Eltern gemacht und mich mit einem wunderbaren Ordner ausgestattet, in dem sehr ordentlich alle ausgefüllten Sachen in Plastikfolien abgeheftet waren. Wie ich ein Jahr ohne meine Eltern leben soll, die mich organisieren, hab ich noch nicht so ganz raus. Aber irgendwann werd ich das wohl selbst lernen. :)), und einen Termin, dann fährt man nach Frankfurt, Berlin oder München. Aber wenn du glaubst, ab da ist das einfach, weil man ja einen Termin hat...
nö, irgendwie nicht :) Vor dem Konsulat sind 2 Menschenschlangen . Aber man stellt sich nicht zu der Reihe, die zur Tür geht, nein zuerst muss man zu einem Schalter gehen, bei dem man sagt, dass man seinen Termin schon eigentlich um 9.45 gehabt hätte, den aber nicht wahrnehmen konnte, weil man warten musste. Erst dann wird einem klar, dass es zu einem Visumsinterviewtermin "du und der Visumsrat" niemals kommen wird. >Wichtiger TIPP:Es gibt kein Visumsinterview!! Maximal 5 Fragen! Man muss sich schon ziemlich blöd anstellen, es zu vermasseln, ein Visum zu bekommen!!<>
Inzwischen habe ich meinen Reisepass mit eingeklebtem Visum zu Hause liegen, wo er nur darauf wartet in die USA zu kommen.

Zurück zu meiner Familie und dem Staat Oregon :) Oregon ist ein regenreicher aber landschaftlich sehr schöner Staat. Da jeder der 50 Staaten einen Nicknamen hat, fragte ich meine amerikanische Freundin, wie Oregon heißt und sie erwiderte nur "The who cares state" Darauf reitet mein Vater immer noch herum :) Dass es keinen interessiert wo und wie Oregon ist, wird sich bald ändern, weil dann bin ich ja da :P !! Dass Oregon der Biberstaat ist, fand ich erst später auf eigene Faust heraus. Auch, dass ich auf die Jefferson High gehen werde, deren Schultier ein Löwe ist. Meine Gasteltern heißen Juan und Fidelina und haben 8 Kinder. Die einzige, die noch zu Hause lebt und keine eigene Familie hat ist meine Gastschwester Karina. Karina ist Jahrgang 1991 und geht ab Anfang September in die 12. Klasse, die heißt in den USA Senior. Und in diesem Jahr macht man seinen Abschluss. Ich hoffe, dass ich auch Senior bin, wenn ich komme und Karina meinte auch, dass sie versuchen werden mich in die 12 zu kriegen, aber ich bin leider vom Alter noch Junior. Aber mal sehen. Es wäre ziemlich cool, wenn das klappt, denn dann könnte ich vielleicht auch Graduation, amrikanisches Abitur machen. Auch hat Karina mir die unterschiedlichen Sportarten aufgezeigt, die ich da vielleicht machen könnte, mal sehen. Ich bin schon ziemlich aufgeregt und scheinbar freut sich Karina auch auf mich :). Ich freue mich soooo doll!! Ich glaube so ein Auslandsjahr ist eine der besten Erfahrungen, die man machen kann. Und obwohl ich mir nie eine mexikanische Familie gewünscht hätte, so glaube ich jetzt, dass es das Beste war, was mir hätte passieren können!!

Im Moment heißt Auslandsjahr für mich erstmal viel Abschied, weil ich mich von allen Menschen für ein Jahr verabschieden muss. Weil AFS es nicht erlaubt zwischendurch nach Hause zu fahren, komme ich auch wirklich nicht zwischendurch nach Hause. Aber das haben schon viele vor mir gemacht, da werde ich das auch schaffen! Ich bin ja nicht doof :)

20 tage, sind ziemlich wenig und ich hab ne Menge Angst vor diesem Auslandsjahr, vor allem vor Spanisch, aber irgendwie werde ich das auch hinkriegen, und immerhin sind 20 tage, 2 Wochen und 6 Tage! :)

An meinem letzten Schultag, das war schon komisch. Am Anfang bin ich da noch ganz gechillt hingegangen. Ich meine, meine Freunde sehe ich ja eh nochmal in den Ferien und so. Wir hatten ein Frühstück und haben uns von den Lehrern verabschiedet, weil man ja nach der 10. keine Klasse mehr ist, sondern eine Stufe. Und dann, als das Zeugnis kam, und ich da nochmal bestätigt hatte, dass ich nach meinem Auslandsjahr in die 11 gehen muss (meine Noten sind nicht soo klasse), da konnte ich nicht mehr und fing an zu weinen. Nicht weil ich nicht gedacht hätte, dass ich mit denen in einer Stufe bleibe, sondern, weil mir klar wurde, dass nichts so bleiben würde, wie es jetzt ist. Und ob das letzendlich so schlimm ist, weiß ich ja jetzt nicht. Aber trotzdem. Ich bin dann schnell rausgerannt und wurde da von einer lieben Freundin getröstet. Ihr Name ist Laura und sie geht selbst für ein Jahr in die USA und sie geht aber nach Michigan. Laura hatte für meine Situation viel Verständnis und hat mich aufgebaut. Ich bin ihr dafür sehr dankbar.

Gerade komm ich aus Österreich, wo ich den letzten Urlaub mit meiner Familie genossen habe, bevor ich die für ein Jahr nicht mehr um mich habe. Aber meine große Schwester hat das auch geschafft, auch wenn wir die zwischendurch relativ oft gesehen haben. Ich erinner mich noch genau daran, wie viel Angst ich im letzten Urlaub vor Lisa-Maries (meine Schwester) Auslandsjahr hatte, weil ich dachte, dass nichts mehr so sein wird, wie vorher und ich da gerade realisierte, dass die Kindersein-Zeit fast zu Ende ist. Eigentlich dachte ich, ich würde viel mehr Angst vor meinem eigenen Auslandsjahr haben würde, aber bis jetzt habe ich erst ein oder zwei mal an die Schattenseiten meines Jahres gedacht und das auch nur abends. Viele Leute haben mich gefragt, wie ich das nur machen würde, ein Jahr ohne meine Freunde. Die könnten sich das alle nicht vorstellen. Aber die denken dann, glaub ich, nur an die schlechten Seiten und nicht an die Möglichkeit, zum Beispiel sich selbst neu zu definieren (hört sich komisch an, ist aber so :)) oder aus den alten Sachen zu brechen und auf eigene Faust neue Freunde zu finden und soo viel anderes. Und über die traurigen Dinge mache ich mir ja jetzt noch keine Sorgen. Wieso soll ich darüber nachdenken, wenn ich es hinterher sowieso erlebe. Das wars erst mal, ich melde mich aber wieder, sobald ich irgendwas neues bezüglich meines Auslandsjahres weiß :).


Passt auf euch auf, haltet mich und meinen Blog im Blick,

Eure Julia

Was ich jetzt so mache

Hallo,


so jetzt sind es nur noch 20 Tage, das ist ziemlich gruselig aber auch sehr erfreulich :)

Morgen gehe das erste Mal zur Sprachenschule, um Spanisch zu lernen :) Ich freu mich schon sehr :)


Ansonsten schreibe ich mir relativ oft mit Karina und habe herausgefunden, dass ich in einem lila Zimmer leben werde und mir ein Zimmer mit Karina teilen werde. Meine Mutter würde am liebsten mit fahren ;) Ich musste meine ganze Überredungskunst aufbringen um sie davon zu überzeugen, dass das nicht die Sinn eines Auslandsjahres ist, seine Mutter mit zu nehmen. Außerdem ist meine Gastfamilie Katholisch und jeden Samstag trifft sich die ganze Familie und sie Essen zusammen :) Ist das nicht spannend :) Ich freu mich so :)


Passt auf euch auf


Julia